Shivat Zion

Schritte beim Verlust eines Elternteils, Ehepartners oder geliebten Menschen

P’tirat Ahuw (Tod eines geliebten Menschen)
פטירת אהוב

Zuletzt aktualisiert: 25.08.2024

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Der Verlust eines geliebten Menschen kann emotional überwältigend sein. Trotz der erschütternden Situation und der möglichen Konzentrationsschwierigkeiten gibt es Alltagsprobleme, die gelöst werden müssen. Der folgende Leitfaden soll einen kurzen Überblick über einige Hürden im Alltag geben. Aber natürlich sind nicht alle relevant für individuelle Situationen. Trotzdem hoffen wir dass der Leitfaden für dich hilfreich ist und wir in Zukunft nur שמחות („Smachot), also glückliche Anlässe miteinander teilen.

Religiöse Belange

  • Nehmen Sie nach dem Tod Kontakt mit dem örtlichen Moetza Datit – מועצה דתית – Religionsrat oder einer Chewra Kadischa – חברא קדישא – Bestattungswesen des Friedhofs auf, auf dem die Beerdigung stattfinden soll, um zu erfahren, was getan werden muss, um die Beerdigung zu organisieren. Es gibt oft mehr als eine Chewra Kadischa auf einem Friedhof, insbesondere in größeren, städtischen Gegenden. Höre dich um und finde heraus welche für dich und deine Situation am besten geeignet ist.
  • Wenn du im Voraus weißt, dass das die Person bald versterben wird, empfehlen wir dir die Telefonnummern einer der oben genannten Organisationen zu besorgen und im Voraus mit ihnen zu sprechen. So kannst du dich über den Ablauf des Verfahrens informieren und herausfinden was gegebenenfalls zutun ist. Überprüfe auch, ob die Chewra Kadischa über eine Kühlanlage verfügt. Das ist besonders wichtig, wenn die Beerdigung am nächsten Tag oder später stattfindet, so muss der Verstorbene nicht im Haus bleiben.

Wenn das Sitzen einer Schiwa relevant für dich und die verstorbene Person ist, sprich mit deinem Rabbiner oder Va’ad Beit Knesset – וועד בית כנסת – Verwaltungsausschuss der Synagoge oder dem örtlichen Moetza Datit (häufig Teil der Gemeinde). So kannst du herauszufinden, welche Hilfe Sie für die Einrichtung eines Beit Awel erhalten können – בית אבל – Schiwa-Haus, mit einem Moda’at Ewel – מודעת אבל – Todesanzeige zum Aufhängen in der Gemeinde, Sefer Torah, Aron Kodesch, Siddurim, niedrige Stühle für die Mahlzeiten der Trauernden usw.

Die Bräuche hinsichtlich der Aufstellung eines Grabsteins (מצבה, „Matzewa“) variieren, aber in Israel erfolgt dies oft am Ende der anfänglichen Schloschim – (שלושים) – eine dreißigtägige Trauerzeit. Normalerweise kann Ihr Moetza Datit oder die Chewra Kadischa oder das Friedhofsbüro ein Unternehmen empfehlen, welches mit dem Friedhof zusammenarbeitet. Freunde die so etwas bereits durchgemacht haben, können dir in diesem Prozess beistehen.

Organisatorische Angelegenheiten

  • Wenn der Tod in einem Krankenhaus eintritt, besorgen Sie sich beim behandelnden Arzt die Teudat P’tira – תעודת פטירה – Erststerbeurkunde und wenden Sie sich dann an das zuständige Krankenhausbüro, um die Rishyon Kvura – רשיון קבורה – Bestattungserlaubnis zu erhalten. Falls das Krankenhaus diesen Service nicht anbietet, wenden Sie sich direkt an die Chevra Kadisha.
  • Tritt der Tod außerhalb eines Krankenhauses ein, wende dich an MADA – מד“א – Magen David Adom (Hauptzentralennummer: 03-6300222), um von dort die Teudat P’tira – תעודת פטירה – Erststerbeurkunde zu erhalten. Es ist wichtig mit der Chewra Kadischa abzuklären, wer für den Erhalt der Rischon Kwura – רשיון קבורה – Bestattungslizenz verantwortlich ist. Diese kümmert sich oft selbst darum.
  • Wenn eine Person zu Hause stirbt und einen Hospizbrief von der besuchenden Krankenschwester oder dem behandelnden Arzt hat, muss MADA nicht die Polizei zur Untersuchung rufen.
  • In beiden Fällen müssen diese Dokumente der Chewra Kadischa vorgelegt werden, damit die Beerdigung stattfinden kann.
  • Hinweis: Wenn die Rischon Kwura vom Misrad HaBriut – משרד הבריאות – Gesundheitsministerium angefordert und dann von diesem ausgestellt wird, informiert es das Misrad HaPnim – משרד הפנים – Innenministerium über den Tod. Nach etwa zwei Wochen wird eine offizielle Teudat P ‚tira an die Familie geschickt.
  • Die Bituach Leumi informiert die Banken wenn eine Person verstorben ist. Vergewissere dich ob dieses bereits geschehen ist.
  • Stelle gegebenenfalls sicher, dass das bei Bituach Leumi angegebene Bankkonto, für den Erhalt von Kitzwat Sche’erim – קצבת שארים – Hinterbliebenenleistungen, korrekt ist.
  • Wenn Lebensversicherungen bestehen, sprich mit deinem Versicherungsvertreter, um zu erfahren, was du tun musst, um diese zu aktivieren.
  • Wenn du ausländische Versicherungen aus deinem Land vor der Aliya abgeschlossen hast, musst du dich an die jeweiligen Versicherungsunternehmen wenden. So kannst du erfahren, welche Dokumente sie benötigen. Einige Länder verlangen möglicherweise eine notariell beglaubigte Übersetzung der hebräischen Sterbeurkunde mit Apostille. Ein Anwalt kann dir dabei helfen. Die Kosten hierfür können zwischen 600 und 1000 NIS oder mehr liegen.
  • Möglicherweise musst du die Regierung des Landes, aus dem du Aliya gemacht hast, auch darüber informieren, ob der Verstorbene Sozialversicherungs- oder staatliche Rentenleistungen bezogen hat. Außerdem ist es wichtig herauszufinden ob zusätzliche, behördliche Anforderungen bestehen. Die Botschaft des Landes in Israel sollte erklären und klären können, welche Schritte unternommen werden müssen.
  • Wenn ein Testament vorliegt, muss es beim Apotropus HaKlalli – אפוטרופוס הכללי – Büro des Generalverwalters eingereicht werden. Dort wird, wie gesetzlich vorgeschrieben, eine Mitteilung in den lokalen Zeitungen veröffentlicht, um zu bestätigen, dass es keine anderen Antragsteller gibt, die das Testament anfechten könnten. Dieser Vorgang kann bis zu drei Monate dauern.*
  • Liegt kein Testament vor, wende dich bitte an einen Anwalt, um die Konsequenzen und Auswirkungen auf den Nachlass abzuklären.

Stelle sicher, dass die Kupat Cholim – קופת חולים – die Krankenversicherung für den Verstorbenen gekündigt wurde. Bituach Leumi informiert die Krankenversicherung in der Regel selbst. Falls dies nicht erfolgt ist, dann nimm die Kündigung selbst vor.

Gib gegebenenfalls alle medizinischen Geräte zurück, welche die verstorbene Person von Orten wie Yad Sarah – יד שרה usw. ausgeliehen hat.

Wenn es eine Pflegekraft in Anspruch genommen wurde, wende dich an die jeweilige Agentur, um die Restzahlung und etwaige Abfindungen zu vereinbaren. Vergiss nicht die Krankenversicherung und Zahlungen der Pflegekraft zu kündigen oder auf diese zu übertragen.

Kündige alle Handykonten, die auf den Namen des Verstorbenen laufen.

  • Überprüfe dass dein Name, deine Handynummer und deine Teudat Zehut – תעודת זהות – Personalausweisnummer auf allen Konten als Kontaktperson aufgeführt sind. Dies gilt für alle Dienstleistungen, die dir in Rechnung gestellt werden, wie z. B. Arnona – Gemeindesteuern, Strom, Wasser, Gas, Kabelfernsehen, Internetdienste, Mobiltelefone und Festnetztelefone, Versicherungen – einschließlich Haus- und Kfz-Versicherung, Zeitungs- und Zeitschriftenabonnements usw.
  • Dies gilt auch für alle Bankkonten, Kredite, Investitionen, Aktien und Altersvorsorgekonten.

Bei der Aktualisierung des Eigentums an Gemeinschaftsvermögen wie einem Haus, einem Auto oder einem Bankkonto usw. ist es ratsam, einen Anwalt zu konsultieren. Dieser kann festzustellen, was zur Aktualisierung des Status getan werden muss.

Schließe oder übertrage bei Bedarf alle E-Mail-, Social-Media- und Online-Konten.